fiANNA
werkgemeinschaft






In Kirgistan angekommen plötzlich alles Grün.
Das war wirklich erstaunlich. Saftige Wiesen, Sträucher und Bäume. Ein Anblick wie in den Alpen.
Was für ein Kontrast zu der kargen Bergwelt Tadschikistans.
Als erstes mussten alle Fahrzeuge ihre Wasservorräte ergänzen.
Clarissa und ich fuhren eine Wasserstelle weiter als die anderen.
Wir waren gerade fertig mit befüllen, da fuhr ein Wagen vor und ein Mann lud Tonnen, Kanister und Eimer mit Deckeln zum befüllen aus. Um die Zapfstelle hatte sich ein kleiner Teich von ca.4m Durchmesser und 10-15cm Tiefe gebildet. Zum befüllen von Behältern musste man also durch das Wasser gehen. Ich hatte noch Badeschuhe an und dachte mir, das es doch net wäre dem alten Mann zu helfen. Er nahm mein Angebot seine Behälter zu füllen auch gerne an. Da schoß es mir durch den Kopf, dass ich selbst ja auch nicht mehr jung bin und das alter des Kirgisen ganz schlecht zu schätzen sei. Vielleicht war der Mann am Ende ja noch jünger als ich…..


Auf jeden Fall betankten wir erfolgreich seine Behälter, luden alles ins Auto und machten abschließend die üblichen Fotos. Seine Einladung zum Tee mussten wir ablehnen da wir hier auf den Rest der Gruppe warten wollten.
Wir fuhren immer weiter bergab bis wir in Osch auf ca. 800 m Höhe ankamen.
Warm, schwül, laut. Eine hektische Großstadt. Hatten wir die letzten 14Tage die Pisten des Pamir für uns alleine, so musste man sich jetzt wieder auf den Verkehr konzentrieren und wurde schlagartig und unüberhörbar daran erinnert, dass die Hupe, gleich nach dem Gaspedal, das wichtigste Instrument eines Autos in Zentralasien ist.

19.07.2024
Ich weiß nicht was von alle dem mir auf den Magen schlug,  jedenfalls lag ich die nächsten 3 Tage im Bett und konnte mich nicht weit von der Toilette entfernen. Ein Königreich für eine Toilette…..
Unsere „Pamir Gruppe“ löste sich in den nächsten Tagen auf. Richard, Manuela, Klaus, Anja und Alois fuhren gemeinsam weiter. Einen Tag später brachen auch Timo und Bianka auf. Wir blieben noch 2Tage in Osch. Nach weiter fahren war mir nicht zu mute.
Nachdem wir dann eine Autoversicherung abgeschlossen und den Bazar von Osch besucht hatten fuhren auch wir weiter. Für uns ging es wieder in die Berge. Ins Tier Schan Gebirge, welches 95% von Kirgistan einnimmt. Wir fuhren wieder einmal durch eine grandiose Bergwelt auf einsamen Pisten. Auf Höhen zwischen 1700m und 3400m befuhren wir die Naryn Hochebene. Besuchten den Song Köl auf 3000m Höhe. Eine Hochebene auf welcher die Halbnomaden Ihr Sommerlager aufschlagen und große Kuh - , Pferde -  und Schafherden weiden. Rund um den See Jurten Lager. Ein schöner Anblick, auch wenn es mittlerweile mehr Jurten für Touristen gibt als für Einheimische.
Vorgestern fuhren wir dann bis zum Issyk Kul dem größten See Kirgistans und noch vor dem Titicaca-See der größte Hochgebirgssee der Welt. Flächenmäßig 11mal so groß wie der Bodensee. Volumenmäßig sogar 36 mal. Das Kirgisische Meer, Perle des Tien Schan….. Noch viele weitere Namen gibt es für diesen See. Und es gibt viele Legenden. Unter anderem ist in dem katalanischen Weltatlas von 1375 von einem Armenischen Kloster am Isikol die Rede, in welchem der Leib des Apostels Matthäus aufbewahrt wird. Am Ostende des Sees hat man Grundmauern gefunden welche von einem Kloster stammen könnten…..
Am Süd- sowie Nordufer des Sees ragen die Schneebedeckten Berge des Tien Schan Gebirges auf. Eine malerische Kulisse.
Heute ist der See ein Badeparadies und das Nordufer bei russischen und kasachischen Touristen sehr beliebt. Das Wasser hat durchaus Badetemperaturen und es herrscht ein mildes Klima auf über 1600m Höhe.
Nach einer Fahrt entlang des Südufers auf einer Sandpiste durch wüstenhafte Landschaften, trafen wir gestern den ganzen Rest der „Pamir Gruppe“ incl. Timo und Bianca wieder.
Es war ein Badetag angesagt.
Wir beschlossen die nun anstehende Strecke durch Kasachstan und Russland bis in die Mongolei wieder gemeinsam zu Fahren.

20.07.2024
Besuch und Übernachtung in Karakol am östlichen Ende des Issyk Kul. Hier gibt es noch einige schöne Holzbauten aus der Zarenzeit vor der Russischen Revolution zu sehen. Unter anderem eine Orthodoxe Kirche und eine Moschee welche ohne einen einzigen Nagel gebaut sein soll. Wir kaufen alle noch einmal ein, tanken die Fahrzeuge auf und bummeln durch die Stadt. Morgen soll es über die Grenze nach Kasachstan gehen. Bei manchen aus der Gruppe macht sich ein bisschen Panik breit.
So lange schon unterwegs und immer noch nicht in der Mongolei.
Noch ca. 2500km bis zur Mongolischen Grenze.
Bestimmt sind die Straßen in Kasachstan wieder total schlecht.
Dann die Nachricht von einem Reisenden, das die Pisten in der Mongolei total schlecht und Fahrzeugzerstörend seien.
Und, und , und…………………..



 
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