fiANNA
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Dieser Tag, (4.9.) war der Tag der Grenzerfahrungen. Und diese dauerten ca. 9 Std.
So lange brauchten wir für den Grenzübertritt Mongolei-Russland. Am Abend durften wir alle gut gelaunt in Russland einreisen. Die Einfahrt in den russischen Grenzbezirk löste wahrscheinlich nicht bei allen aus unserer Gruppe ein überschwängliches Gefühl aus. Was hatten wir in den vergangenen Tagen nicht alles gelesen und gehört über den Grenzübertritt nach Russland. Interview, Verhöre, Fragebögen, Beschlagnahmung von Drohnen, Autos ausräumen, und ……..und…….. und…….Unsere ganze Gruppe wurde von einem Zöllner/Soldaten in ein Gebäude geführt und wir wurden einzeln befragt. Die Türe blieb immer offen, so das die draußen wartenden alles mithören konnten. Die Befragung wurde auf Englisch geführt. Wenn einer etwas nicht verstand, wurde mit Google in Deutsch übersetzt. Für mich war diese Situation in keinem Augenblick angespannt.
Fragen wurden gestellt zur familiären Situation, Grund der Reise nach Russland, Reiseroute, ob man selbst oder einer aus der Familie beim Militär sei, Meinung zur Mil. Spezialop., ob man in Deutschland nach dieser Reise von Behörden befragt wird……….
Das anschließende Prozedere mit der Fahrzeugeinfuhr und der Fahrzeugkontrolle war sehr angenehm und locker. Das ausfüllen der Dokumente wurde von Grenzbeamten für uns erledigt. Klaus und ich kraulten einen unruhigen jungen Schäferhund einer Beamtin, damit sie sich auf unsere Dokumente konzentrieren konnte und als Klaus angab, dass er 3 Liter Alkohol zu viel dabei hatte, löste diese Zöllnerin das Problem indem Clarissa und mir diese 3 Liter mündlich zugeteilt wurden und alles war in Butter. Die Anspannung fiel von Stunde zu Stunde. Ich verabschiedete mich per Handschlag von der Hundeführerin und wir wurden mit einem „Welcome to Russia“ in die Weiten Sibiriens entlassen.

07.09.2024
Die Landschaft änderte sich schon auf den letzten Kilometern in der Mongolei. Es wurde grüner. Sträucher und Bäume säumten den Weg. Doch hinter der Grenze fuhren wir plötzlich durch die sibirische Taiga. Birken- und Nadelbaumwälder rechts und links der Straße. Wären wir direkt aus Deutschland gekommen, wir hätten gestaunt über diese Weite und Einsamkeit. Da wir aber aus der Mongolei kamen, mussten wir uns an den zunehmenden Verkehr und die dichtere Besiedelung gewöhnen. Nach der ersten Übernachtung in Russland, besorgten wir uns erst einmal wieder Sim-Karten und kauften ein. Wir waren erstaunt! Erstaunt, welche Dienste alle nicht übers Internet zu erreichen sind ( mehr als bei unseren ersten beiden Russlandfahrten) und über die Vielfalt des Warenangebotes in den Geschäften, gemessen an der Mongolei. Auch preislich ist Russland günstiger als die Mongolei. Die Fahrt ging weiter Richtung Norden. Vorbei an Ulan-Ude, dem östlichsten Punkt unserer Reise und vor zwei Tagen erreichten wir den Baikalsee. Ein unglaubliches Gefühl. Sibirien!!! Baikalsee!!! Mutter aller Seen, größtes Süßwasserreservoir der Welt. Vor unserer Reise noch gar nicht auf der Reiseroute. Aufgrund unserer erfreulichen, bisherigen Russlandfahrten, reifte der Entschluss auf dem Rückweg den Baikalsee zu besuchen und durch Russland bis Georgien zu fahren.
Nun stehen wir bei dem Ort Posolskoe ca. 30m vom See entfernt. Sonnenschein und fast nichts tun steht auf dem Programm. Natürlich noch im Baikalsee baden. Bei Aktuell 14,2 Grad ein kurzes vergnügen. Aber wir waren im Baikalsee!!!!!!!!!! Alle
Und mit dem nichts tun, das funktioniert sowieso nicht. Auch wenn Andy höchstpersönlich diese Devise herausgegeben hat, nichts tun ist bei Ihm, wie ein See ohne Wasser, oder eine Kuh ohne Fladen, oder… auf jedenfall ist das ein Unding. Bei fünf Autos findet sich eigentlich immer etwas zu schrauben und wenn nicht, Andy findet oder erfindet etwas. Klaus hat dann sofort ein einsehen ist blitzschnell in seinem Schwarzmann und steht Andy zur Seite. Bei soviel Gruppendruck muß ich mich dann natürlich auch mal daneben stellen, damit ich bei Alois Kommentaren und Bewertungen nicht ganz so schlecht abschneide. Außerdem versteht es Alois immer wieder mit seinem niederbayrischen unvergleichlichem Charme Manuela zum Brot oder Kuchenbacken zu animieren.


EINSCHUB
Da war da noch das Märchen von dem weißen Kamelfohlen, unser Aufbruch in die Mongolei und unsere Suche nach Selbigem. Was hatten wir nicht alles unternommen um das arme weiße Kamelfohlen zu finden. In allen Ländern Zentralasiens erkundigten wir uns nach dem weißen Kamelfohlen.

 Niemand konnte uns helfen. 

Bis.., ja bis uns in der Mongolei fast eine ganze Kamelherde auslachte. Natürlich kannten alle die Geschichte von dem weiße Kamelfohlen. Die meisten Kamele  in der Mongolei kennen auch das weiße Kamelfohlen. Aber das wir so dumm sind und immer noch nach einem Kamelfohlen suchen, das verstanden die Kamele nicht. Mittlerweile ist das Kamelfohlen doch Erwachsen geworden, hat längst seine Geschwister gefunden und eine eigene Herde in der Wüste Gobi. Ganz im Süden. Also machten wir uns auf in die Südgobi. Wie Ihr ja gelesen habt mussten wir wegen des großen Regens auf der Fahrt in die Südgobi umkehren und die Suche abbrechen. Zu Timo und Bianca, die noch vor dem großen Regen in die Südgobi gelangten, hatten wir wegen dem schlechten Internet keinen Kontakt. Kein Problem meinte Elke. Wir können doch in die Gobi fliegen. Andy hat doch den Flugschein. Doch dieser liegt leider zuHause. Genau so gut hätten wir uns bei dem vielen Wasser ein Boot mieten können, aber mein Bootsführerschein liegt auch zu Hause…. Schlechte Reisevorbereitung!! Aber jetzt hatte Clarissa die Idee:! Wenn wir selbst nicht fliegen können, müssen wir eben Fliegen lassen. Alois ergänzte etwas, was ich mal wieder nicht verstand. Aber Andy übersetzte: „Hier gibt es doch genügend Adler“ Das wars, der König der Lüfte mußte für uns Fliegen und suchen. Aber wie und wo konnten wir einen Adler chartern?? Dieses Problem löste mal wieder Lois Reisen für uns. Heinrich und Ulrike verhalfen uns im Nu zu einem prächtigen Langstreckenadler mit hervorragender Orts- und Persohnenkenntnis . Spezialgebiet: Südgobi. Aber wie dem Adler unser Anliegen erklären?? Nach und nach versuchte es jeder aus unserer Gruppe. Ich glaube Anja konnte es dem Adler am besten erklären. Jedenfalls sah es so aus. Sie gab Ihm noch ein altes Smartphone von mir mit und schon entschwand er gegen Süden. 

Die Zeit verging, wir hatten viele fantastische Erlebnisse. Der Adler  und das weiße Kamelfohlen gerieten etwas in Vergessenheit. Bis Clarissa kurz vor unserer Ausreise aus der Mongolei eine Nachricht und ein Video auf Ihr Smartphone bekam. Der Adler hatte das weiße Kamel mit seinen Geschwistern und der Herde gefunden und ein kurzes Video gedreht. 

Das weiße Kamel lässt uns grüssen. Ihm geht es gut und es lädt uns ein, es und seine Herde zu besuchen. Bei einem Glas vergorener Kamelmilch würde uns das weiße Kamel gerne erzählen, was es als weißes Fohlen auf der Suche nach seinen Geschwistern alles erlebt hat. Wir nehmen die Einladung gerne an. Dieses Jahr ist zu viel Wasser in der Wüste….
Vielleicht kommen wir noch einmal in die Mongolei, vielleicht auf dem Weg nach Wladivostok…….


13.09.2024
Nach 3 Tagen fuhren wir weiter. Richtung Süd Westen am Baikalsee entlang. In Kultuk verbrachten wir noch zwei herrliche Tage am See. Mit dem Wetter hatten wir Glück. Die Sonne schien und Tagsüber war es noch angenehm. Sobald die Sonne unterging wurde es kühl. Jeder verzog sich in sein Fahrzeug und die Heizungen wurden angemacht. Schon seit Mitte August, in der Mongolei, wurde es Abends recht kühl. Wie bei uns im Herbst.
Doch das die Temperaturen bald Minusgrade erreichen, der Baikalsee zufriert und mit Autos befahrbar ist, das ist kaum vorstellbar. Zu guter letzt fielen noch zwei geplante Events am Baikalsee buchstäblich ins Wasser. Elke hatte einen Tiefsee Tauchkurs mit Baikalrobben gebucht, welcher überraschend in letzter Minute abgesagt wurde. Das teilte Elke zumindest der Gruppe mit, welche sich schon erwartungsvoll am Seeufer versammelt hatte. Anstatt in den Tiefen des Baikalsees zu entschwinden, trennten sich Elke und Andy dann später von uns um in die Tiefen der sibirischen Wälder abzutauchen und auf Pilzjagd zu gehen. Bleibt zu hoffen, dass die Beiden noch einmal auftauchen und wir uns bei einem Pilzmenü wiedersehen.
Der zweite Reinfall am Baikalsee (nicht zu verwechseln mit dem Rheinfall am Bodensee) war dann mein Wasserskikurs. Genau genommen ein Wakeboard Kurs. Es ging alles daneben was nur daneben gehen konnte. Das Wakeboard, eines unserer Sandbleche, mit den darunter festgezurrten Hebekissen hatte nicht genug Auftrieb. Sobald ich , oder ein anderer Wasserskikurs Teilnehmer sich darauf stellte ging Selbiges auf Tauchkurs, obwohl dieser ja ausgefallen war. 

Eigentlich sollte dann Die Seilwinde an Alois seinem Toyota für die nötige Geschwindigkeit sorgen, um das Sandblech aus dem Wasser zu ziehen. Ich sah mich schon mit wehendem Haar über den Baikalsee gleiten, doch die Seilwinde war an diesem Tag so lustlos wie Alois selbst. Dieser verschwand nach kurzer Zeit in seinem Auto und seine Seilwinde zog das Sandblech im Wasserschneckentempo voran. Eine lächerliche Aktion!! Aber Spaß hat’s gemacht. Ein paar Baikalrobben hätten uns sicher zu einem erfolgreichen Wasserskikurs verhelfen können, aber leider fiel ja der Baikalrobben Tauchkurs von Elke ins Wasser……….. SCHADE!


Nach zwei Tagen nahmen wir endgültig Abschied vom Baikalsee. Wir fuhren weiter nach Irkutsk. Standen direkt an der Angara, dem einzigsten Abfluss des Baikalsees. Hier trafen wir auch Timo und Bianca wieder. Nach zwei Tagen Stadtbesichtigung ging es weiter. Von nun an immer nach Westen. Am Tage des Aufbruchs, eigentlich schon am Vortage, hatte ich  ein Dejavue Erlebnis. Wie schon im August, als ein Wettrennen nach Osten in die Mongolei stattfand, kamen nun die meisten nicht schnell genug nach Westen. Wir waren 6 Fahrzeuge. Es brachen 4 Gruppen auf.


20.09.2024
Die Fahrt ging auf dem „Sibirien Highway“ immer nach Westen. Von Irkutsk nach Krasnojarsk. Von dort an durchfuhren wir die größte Tiefebene der Welt bis zum Ural. Novosibirsk, Omsk, Kurgan,
ca. 2200km: Taiga mit überwiegend Birkenwälder, Sumpfflächen und Seenlandschaften. Dazwischen riesige Getreidefelder, Sonnenblumen, Raps, Linsen und Kartoffeln. Die Ernte zu unserem Erstaunen in vollem Gange. Ein deutschstämmiger russischer Bauer, er legte Wert darauf, dass er mit 4000ha Land ein kleiner Bauer sei, erklärte uns, dass es dieses Jahr so viel wie noch nie in Sibirien geregnet habe und die Ernte erst kurz vor dem Zeitpunkt begonnen hätte, wo sie normalerweise enden würde. Wir übernachteten auf abgeernteten Getreidefeldern oder gemähten Wiesen inmitten von hunderten von Rundballen. Auf großen Lichtungen. Immer waren Birken unsere Nachbarn. Einmal auch auf einem „Campingplatz“ mit Saunabesuch. Tagsüber schien die Sonne, traumhaft. Sobald diese unterging, wurde es kalt. Der Vorteil der kühlen Witterung: Sehr wenige bis keine Stechmücken. Wir erlebten den September Vollmond in Sibirien, es war, wie in einem Urlaubsprospekt. Größere Städte werden meist umfahren. Selten liegt ein Dorf oder eine kleine Stadt direkt an der Straße. Die Häuser überwiegend aus Holz. Blockhäuser, alt, oft windschief, bildschön anzuschauen, wie in alten Filmen - für uns überraschend. Aber auch viele verlassene Häuser. Rechts und Links des „Sibirien Highway“ hört der Asphalt sofort auf. Unbefestigte Wege, die meisten Dörfer bestehen ausschließlich aus Blockhäusern, wie zu Zarenzeiten. Was stört sind die Autos und Sat-Schüsseln. Aber auch viele neue Häuser entstehen in Holzbauweise.


Und dann sahen wir einen Wolf. Während der Fahrt. Er irrte etwas verängstigt an der Straße hin und her. Schon waren wir vorbei. Natürlich, wie in den meisten besonderen Momenten ging alles viel zu schnell. Parallel zu der Straße führte die zweigleisige Trasse der Transsibirischen Eisenbahn. Güterzug um Güterzug in beide Richtungen. Oft standen auf offener Strecke die Züge oder fuhren im Schritttempo. Offensichtlich war die Strecke überlastet. An einem Bahnübergang standen wir 1,5 Std. bis wir diesen überqueren konnten. Zwei Tage Fahrstrecke hinter Irkutsk entspannte sich die Situation nach einem riesigen Güterbahnhof und Verkehrsknotenpunkt. Auf der Straße LKW an LKW. Genau wie bei uns auf den Autobahnen. Der „Sibirien Highway“ ist meistens gut ausgebaut. Es gibt wenige sehr schlechte Abschnitte. Ständig wird repariert oder Teilstücke erneuert. Heute stehen wir an einem kleinen See ca. 200 km vor Samara. Wir, das sind Elke, Andy, Ritschi, Manuela, Alois, Clarissa uns ich. Wir  fuhren in Irkutsk getrennt los. Nach vier Tagen trafen wir uns nacheinander wieder oder verabredeten uns. Timo und Bianka trafen wir auch zweimal, doch mittlerweile sind die beiden über 200km vor uns. Klaus und Anja fahren Morgen wahrscheinlich über die russisch-georgische Grenze. Die Beiden sind ca.1600km vor uns. Bei dem Tempo sind die beiden in Portugal am Atlantik bevor wir die Russisch-Georgische Grenze erreichen. Wir haben das Uralgebirge überquert und sind zurück in Europa. Eigentlich geht alles viel zu schnell, auch bei unserem recht gemütlichen Reisetempo. Zum verweilen ist es schon zu kalt und so freuen wir uns auf wärmere Gefilde. Georgien, Türkei und Griechenland.

23.09.2024
Wir übernachteten in einem kleinen Eichenhain, Süd-Westlich von Samara, direkt an der Wolga. Was für ein Strom! Rhein, Mosel  und so manch anderer deutscher Fluß hätten alle zusammen in seinem Flussbett Platz. Es ist mal wieder ein Moment, wie so viele auf dieser ganzen Reise: Jahrelang träumt, ließt und hört man etwas von………..Dann ist man da und muß sich ständig daran erinnern, am besten vor den Kopf schlagen, oder selbst vors Schienbein treten, das dies nun real ist und kein Film oder ein Reiseprospekt. Deshalb waren Andy, Elke und ich auch heute Morgen in der Wolga schwimmen. Wärmer als im Baikalsee und genauso besonders. Zumindest für uns.
Alois war natürlich schon um 5:00Uhr Morgens schwimmen und hat die Wolga überquert. So hat er es uns zumindest mitgeteilt. Aber Alois kommt ja bekanntlich aus Bayern und dort erzählen die Politiker auch immer was sie können, besser können, gemacht haben und besser machen werden……..


27.09.2024
Von Samara ging die Fahrt weiter entlang der Wolga, Stromabwärts. In Südlicher Richtung. Es wurde die letzten Tage merklich wärmer und wir hatten wieder sonniges Wetter. Unser Ziel war Wolgograd ehem. Stalingrad. Wir fanden einen Standplatz am linken Ufer der Wolga inmitten von  Sanddünen. Noch einmal Sand unter den Reifen , Luft ablassen und Barfuß laufen. Jetzt hätte nur noch ein weißes Kamel um die Ecke kommen müssen!! Ein Gefühl wie in der Mongolei, nicht wie in einer Stadt mit über 1. Millionen Einwohnern. Uns gegenüber am jenseitigen Wolgaufer, Mutter Heimatland. Arm und Schwert zum Himmel gereckt. Wir verbrachten bei Sonnigem Wetter, einen Tag in den Dünen. Lesen, in der Sonne sitzen, ein letztes Bad in der Wolga, Schiffen zuschauen, Grillen und viel Blödsinn…….Manuela geriet in Backextase. Brot um Brot und Zimmtschnecken  entstanden in Ihrer Backmanufaktur. Ritchie informierte uns über immer neue Hitzerekorde im Inneren des Bimobiles aufgrund des pausenlos ballernden Backofens. Falls das mit der Abenteuerkiste bei den Expeditionsmobilen nicht mehr läuft, könnte Bimobil auf die Backmobil Schiene umschwenken und hätte mit Manuela und Ritschi perfekte Werbeträger dafür. Backen auf schlüpfrigen Pisten…, wo der Asphalt aufhört, fängt das Backvergnügen an…,
Andy reparierte seine Druckwasserpumpe. Ohne Erfolg. Egal. Hauptsache schrauben!
Am nächsten Morgen besuchten wir den Mamajew- Hügel, auf welchem die Gedenkstätte für die Schlacht um Stalingrad errichtet wurde.
Wieviel habe ich schon darüber gelesen und gehört. Auch hier bewahrheitete sich für mich, wie eigentlich die ganze Reise über, das mongolische Sprichwort: Einmal gesehen ist besser als tausendmal gehört.
Was mich persönlich bei dem Besuch der Gedenkstätte bewegt hat, war weniger die Tragödie dieser Schlacht, als die Gewissheit, das wir Menschen bisher nie aus den Kriegen der Vergangenheit gelernt, bzw. wirklich etwas verändert hätten. Gerade Wolgograd war der nächste Ort auf unserer Reise, zu dem aktuellen Krieg in der Ukraine. Ca. 300km Entfernt.


03.10.2024
Von Wolgograd zur Georgischen Grenze, wählten wir die Ostrute. Wir durchquerten die Autonomen Republiken, Kalmückien, Dagestan, Tschetschenien, Inguschetien, und Nord Osetien.
Zwischen den Republiken gibt es Militär und Polizeikontrollen. Fast wie ein Grenzübertritt. Bei einer Kontrolle in Inguschetien bemängelte ein Polizist bei Ritschi und Manuela ,dass ihr vorderes Nummernschild hinter der Windschutzscheibe auf dem Armaturenbrett lag. (Gut sichtbar.)
Alois hat sein hinteres Nummernschild oben an seinem Toyota montiert, da er an der hinteren Stoßstange eine Kanisterhalterung und Reserveradhalterung angebracht hat ,die ein Nummernschild an der Stoßstange verdecken würden. Eine gängige, legale Lösung. Der Polizist ließ Alois aussteigen und zeigte ihm das Objekt für welches eine Strafe ausgesprochen werden sollte. Ein Nummernschild gehört an die Stoßstange, so der Polizist. Doch Alois welcher direkt vor uns stand polterte sofort mit seiner Bassstimme auf Niederbayrisch los und endete mit einem unmissverständlichen: passt schoa, alles O.K. Der Polizist welcher ausser O.K. wahrscheinlich nichts verstand, kapitulierte auf der Stelle, gab Alois seinen Reisepass zurück und trat den Rückzug an. Hier war keine Gehaltsaufbesserung zu holen! Zwischendurch forderte uns der Beamte zweimal auf weiterzufahren, denn bei uns wurde nichts bemängelt. Wir sind eine Gruppe, wir halten zusammen an und fahren zusammen weiter. So versuchte ich Ihm das zu erklären. Verstanden hat er nichts, aber leicht genervt war er schon. Zwischenzeitlich gesellte sich ein zweiter Beamter zu Ritschi und hielt seinen Reisepass als Pfand zurück. Offensichtlich war Ritchi nun die letzte Hoffnung für eine kleine Gehaltsauferbesserung. Der Beamte klappte den Reisepass auf und meinte zu Ritchi er solle doch ein paar Euro in den Pass schieben. Richie lachte laut auf, anscheinend so ansteckend das der Polizist ebenfalls lachte, Richie den Reisepass zurück gab und wir konnten alle weiterfahren. Glück gehabt. Vielleicht auch gut reagiert….., wer weiß.
Klaus und Anja, die ja mit Mach 3 durch Russland gedüsst sind hatten nicht so viel Glück. Die beiden gerieten ein paar Tage vor uns in eine korrupte Polizeikontrolle, konnten die Ursprünglich geforderte Strafe von 250 € in eine Spende von 50 €, hinterlegt in bar im Reisepass, herunterhandeln. Unterm Strich aber mehr als doof!!!! Mehrere Reisende berichten in Foren über solche Erlebnisse. Alles in, oder um Wladikawkas, der Stadt vor der Georgischen Grenze, durch welche alle Reisende müssen. Elke hat im Internet herausgefunden das ein Bürgermeister aus dieser Region wegen Korruption festgenommen wurde. Vielleicht ändert sich ja etwas. Ich möchte hier noch einmal erwähnen, dass wir auf 8000 km Russland Durchquerung, bei vielen Polizei - oder Militärkontrollen, ansonsten nie Probleme hatten. Oft gab es nette Begegnungen. Timo und Bianka welche 2Tage vor uns die Grenze überquerten, hatten keine Probleme. Ich Persönlich würde gerne noch einmal nach Russland reisen. In einer anderen Zeit. Entspannter und ohne vorbehalte……..

 
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