fiANNA
werkgemeinschaft






02.08.2024
Auch das schnellste Pferd hat nur vier Beine. Mongolisches Sprichwort.
Acht Beine hätte ein Pferd gebraucht, um mit der sich nun entstehenden Dynamik Schritt halten zu können.
Plötzlich wähnte ich mich auf einer Rallye. Nicht mehr auf einer Reise. Es ging nur noch darum möglichst schnell in die Mongolei zu gelangen.
Wir durchquerten Kasachstan am östlichen Ende von Süd nach Nord. Von Almaty nach Semei.
Die Straße fast durchgehend neu. Sehr erholsam nach über 3000 km Pisten durch Tadschikistan und Kirgistan. Wir fuhren Parallel zur chinesischen Grenze entlang der Ausläufer des Tien Shan Gebirges zur russischen Grenze. Im Gegensatz zu der kasachischen Steppe im Westen, eine sehr abwechslungsreiche Strecke. In Semei traf sich die ganze Gruppe wieder, um gemeinsam die Russische Grenze zu passieren. Semei hieß zu Sowjetzeiten Semipalatinsk. Hier fanden ca. 150 km westlich bis zur Auflösung der Sowjetunion Atom- und Wasserstoffbombenversuche statt.
470 Stck. Von 1949 bis 1989 - d.h. eine Explosion pro Monat !!


Der kasachisch-russische Grenzübertritt war sehr entspannt. Ausnahmslos freundliche Grenzerinnen und Grenzer. Die Fahrzeugkontrolle auf russischer Seite glich eher einer Lesestunde. Der Beamte, welcher den Duro  untersuchte, zog nach öffnen unseres Bücherauszuges den Reiseführer-Sibierien heraus, legte selbigen auf den Tisch und begann ihn durchzublättern. Kommentierte Bilder oder Überschriften auf Russisch, was ich leider nicht verstand. Nur wenn er mich dabei gestikulierend ansah, ahnte ich, dass es für ihn etwas Bedeutendes war. Nach Durchblättern des Reiseführers beendete er seine Inspektion mit den Worten : Finish, you can go.
Weiter ging es im Schweins…, nein im achtbeinigen Pferdegalopp durch Russland,  auf guten Straßen durch Sibirien. Leicht hügelig, für deutsche Verhältnisse riesige Felder -  Getreide, Sonnenblumen, Klee, Leinen, Mais… Dazwischen immer wieder Baumreihen.
Hinter Barnaul bogen wir ab in Südöstliche Richtung ins Altaigebirge. Wunderschöne Landschaften und erstaunlich viel Tourismus. 

Die Russisch-Mongoliche Grenze liegt auf einer Hochebene im Altai auf ca. 2000m Höhe. Wir benutzten einen kleinen Grenzübergang. Täglich von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet .Eine Stunde Mittagspause. Sonntags geschlossen.
Ausnahmslos freundliche Menschen. Wieder einmal ein entspannter Grenzübertritt. Wir überquerten die Grenze zusammen mit Bianka und Timo. Der Rest der Gruppe wartete noch auf zwei Nachzügler. Nach der Grenze das übliche Prozedere. Autoversicherung abschließen, Sim-Karte besorgen und Geld wechseln. Dann trennten sich erst einmal  unsere Wege.
Einmal gesehen ist besser als Tausendmal gehört. Mongolisches Sprichwort.
Gaaanz langsam wurde uns bewusst das wir nun tatsächlich in der Mongolei waren. Angekommen nach ca. 17000km und fast hätten wir es gar nicht bemerkt. Genau so gut hätten wir auch in dem Trott der letzten beiden Wochen weiterfahren können: Fahren, fahren, Grenze, fahren, fahren, Grenze, fahren fahren……….!! Vielleicht wäre uns an einem Strand am Pazifik aufgefallen, das wir über das Ziel hinausgeschossen sind. Doch wir bekamen vorher die Kurve!


Aber was macht man als erstes, wenn man nach dreimonatiger Reise in der Mongolei ankommt?
Man trifft sich erst einmal mit alten Bekannten. Ulrike und Heinrich !!
Wir trafen die beiden letztes Jahr in Georgien, verbrachten ein paar schöne Tage zusammen und dann liegt es natürlich nahe, das man sich in der Mongolei wieder trifft.
Die Beiden reisen mit Ihrem LKW Lois schon ca. 6 Wochen durch die Mongolei. Ohne  konkrete Absprache und Zeitplan ergab es sich, dass wir uns treffen mussten. Zur Zeit unserer Einreise in die Mongolei campten die beiden kurz vor Ölgii. Der ersten größeren Stadt hinter der Mongolischen Grenze. Genau unsere Route, genau zur Zeit unserer Vorbeifahrt. Herrlich!!


Wir verbrachten wieder einmal vier schöne Tage zusammen. Fuhren in ein Nachbartal zu dem weißen Fluß. Beim grillen am weißen Fluß bekam Heinrich einen Anruf. Später erzählte er Elke habe angerufen. Eine Reisebekanntschaft aus dem letzten Jahr. Sofort fragte Clarissa: Elke und Andy?? Tatsächlich handelte es sich um Elke und Andy, welche wir in Tiflis und später auf Mangyschlack und in Beineu während unseres Schrauben Dilemmas und der darauf folgenden Hammer Synphonie getroffen hatten. Die beiden waren noch in Russland im Altei unterwegs. Nicht mehr sehr weit von der mongolischen Grenze entfernt. Wir luden die beiden für den folgenden Tag zu einem Abendessen kurz vor Ölgii ein. Prompt kam die Antwort: Wir fahren Morgen Früh los. Am nächsten Tag erreichten Clarissa anfragen aus der anderen Reisegruppe welche inzwischen auch die Grenze passiert hatten, wo wir uns denn so rumtreiben. Manulea, Ritschi, Klaus, Anja, Alois und Hans, im Laufe des Tages trudelten dann alle an unserem Standplatz ein welcher mehr und mehr einem Campingplatz glich. Andy und Elke trafen Abends dazu und hatten Glück ohne Reservierung sofort einen Standplatz zu ergattern. Es wurde ein herrlicher Abend und ebensolch der darauf folgender Tag.


Heinrich wurde über die Mongolei ausgefragt und er, in seinem Element, hielt einen Vortrag nach dem anderen.
Das Highlight des Tages war dann aber - als ein Adlerjäger vorbei kam und seinen prächtigen Vogel vorstellte - jeder der wollte durfte den Adler einmal selber auf die Hand nehmen.


Es fehlten nur noch Timo und Bianca, aber die beiden waren schon auf dem Weg nach Südost.
Am letzten Abend gab Manuela noch ein kleines exclusives Klavierkonzert auf ihrem mitgenommenen E-Piano. Im Altai unter freiem Himmel, Nachts in der Mongolei. Total abgefahren, und wunderschön. Da war sogar Alois unser Oberbayer mal eine Zeitlang nicht zu hören!!
Am nächsten Tag: Aufbruch.
Bei Heinrich und Ulrike geht es weiter westwärts. Uns anderen führt der Weg noch Richtung Osten.
Uli und Heinerl, euch noch eine gute weiterfahrt mit eurem Lois!!! Vielleicht sehen wir uns ja auf dem Rückweg in Georgien oder der Türkei noch einmal. Schön wärs!!!!!!!


13.08.2024
Heute steht die ganze Gruppe, bis auf Bianka und Timo an einem Fluß in Bayankhongor.  Es regnet und ist kühl. Clarissa und ich sind die letzten Tage mit Andy und Elke zusammen gereist. Über Pisten durch das Altaigebirge. Zu den Sanddünen Mongol Els in der Wüste Gobi. Wunderschöne Landschaften. Die Mongolei ist unglaublich abwechslungsreich. Ganz selten kleine Dörfer oder Städte. Immer wieder Jurten und Viehherden. Ziegen, Schafe, Kühe, Pferde, Kamele und ab und zu Jaks. Manche Gegenden menschenleer, auch keine Tiere.


Unterwegs Stupas, kleine Gebetsstätten und immer wieder Ovoos. Das sind Steinhaufen, meist mit blauen Tüchern geschmückt. Diese sind der Wohnsitz lokaler Götter und Geister. Der Reisende umrundet diese Steinhaufen drei mal im Uhrzeigersinn und lässt eine kleine Gabe zurück. Das bringt Glück für die Weiterreise und soll eine gesunde Heimkehr ermöglichen.
Auch wir haben dies schon praktiziert…


Nachts keine Lichter, kein Auto, kein Flugzeug, dafür die Milchstraße, so klar, so nah….
Die nächste Reise mit dem Duro geht über die Milchstraße!
Gestern trafen wir also wieder mit Klaus, Anja, Ritschi, Manuela, Alois und Hans zusammen.
Wir wollen besprechen wer welche Route einschlagen will. Eines ist klar. Wir werden nur einen Teil der Mongolei bereisen können. Zu gr0ß die Entfernungen und zu mühsam ein Teil der Pisten.


Clarissa und ich wollen in den Süden.
Über Pisten weiter in die Sandwüste der Gobi nahe der Chinesischen Grenze und dann ein Stück weiter nach Osten um auf der Höhe von Ulan Bator nach Norden abzudrehen.
Noch herrscht große Unschlüssigkeit bei den Anderen.
Für Timo und Bianka stellt sich diese Frage nicht. Die beiden haben schon vor Tagen den Weg in die Sandwüste eingeschlagen. Vielleicht können wir uns dort treffen.


19.08.2024
Am nächsten Morgen war klar - alle wollen in den Süden. In die Sandwüste Gobi. Nur Andy und Elke waren sich noch nicht ganz im Klaren über Ihre Route.
Manuela, Ritchi, Anja und Klaus wollten erst 200 km auf Asphaltstraße Richtung Osten und dann eine Piste bis zu den Khongoryn Els, dem größten Dünengebiet in der mongolischen Gobi, fahren.
Clarissa, Alois und ich wollten auf direktem Wege über Pisten in den Süden. Dann über Oasen und einen Canyon in östlicher Richtung ebenfalls zu den Khongorin Els. Dort wollten wir wieder die anderen treffen. Elke und Andy, schlossen sich uns an, mit der Option, nicht ganz in den Süden zu fahren.
Los ging es. Wieder einmal fuhren wir durch traumhafte einsame Landschaften. Die Pisten mal gut mal grottenschlecht. Am schlimmsten die Wellblechpisten. Da nützt es auch nichts wenn 10 Pisten parallel verlaufen. Man fährt auf einer Piste und meint natürlich die Nachbarpiste ist wesentlich besser. Nach wechseln der Piste stellt man dann fest, dass diese noch schlechter ist. Aber es gibt ja noch genügend andere Pisten. Irgendwann ist man dann genervt, dass alle  gleichschlecht sind und man hat schon lange keine Lust mehr auf diese beschissenen Pisten. Der Stimmung im Führerhaus ist dies natürlich nicht zuträglich und der oder die Beifahrerin meint, dass der oder die Fahrerin extra über die größten Bodenwellen mit überhöhter Geschwindigkeit fährt. Hersteller von Allrad Wohnmobilen werben immer mit Pistenfesten Auf- und Ausbauten. Doch das nützt alles nichts wenn eine Beziehung nicht Pistenfest ist.
Und wenn dich dann auf solch einer Strecke drei Pisten neben dir plötzlich ein 30 Tonnen Kranwagen überholt, zweifelst du an dir und deinem supertollen  Allrad getriebenen Gelände LKW. Das die Einheimischen ständig mit ihren PKW an einem vorbeifliegen, daran habe ich mich ja schon gewöhnt. Aber ein Kranwagen, auf solch einer Piste,……. gut, dass das keiner gefilmt hat.
Wir kamen durch ein kleines Dorf und unverhofft war erst einmal Kultur angesagt. Es fanden Ringwettkämpfe statt, und Musikalische Einlagen wurden dargeboten. An diesem Abend schlugen wir unser Nachtlager am Rande eines Dünengebietes auf.


In der Nacht fing es an zu regnen - so gab es kein gemeinsames Frühstück im Freien. Wir fuhren weiter und die Fahrspuren begannen sich mit Wasser zu füllen. Bald wurden die Pisten zu Flüssen und die Wüstenlandschaft zu einem See. Die Höhe des Wassers war gar nicht so tragisch, aber der Wüstensand verwandelte sich in eine schmierige, glitschige Pampe. Der Sand war tonhaltig.
Trotz Allradantrieb unserer Fahrzeuge war ein vorankommen schwierig bis unmöglich.
An diesem Tag vollbrachten wir Heldentaten, wir wuchsen über uns selbst hinaus,……, objektiv betrachtet waren wir alle von oben bis unten mit Schlamm bespritzt und durchnässt. Die Fahrzeuge sahen von aussen und innen aus wie ein Elefant nach einem genüsslichen Schlammbad. Unsere Rücken schmerzten und ich hatte eine Blase an der rechten Hand. Wir brauchten elf Stunden um so gut wie gar nicht voran zu kommen.
Die einzigste die an diesem Tage über sich hinauswuchs und Heldentaten vollbrachte, war die Seilwinde an Andys und Elkes Hiisi. So der Name Ihres Fahrzeuges.
Den Auftakt zu diesem ereignisreichen Tag machten Clarissa und ich mit unserem Duro. Wir mussten ca. 50m leicht bergab. Die Fahrspuren waren total ausgewaschen, so das wir versetzt fuhren um nicht in den Fahrspuren fahren zu müssen. Aber auf dem glitschigen Boden rutschten wir einfach seitlich in die ausgewaschene Fahrspur. Dabei wurde unser rechter Vorderreifen von der Felge gedrückt und auf einen Schlag entwich die Luft. Ziemlich lustlos hing der Mantel auf der Felge. Von diesem waren keine Heldentaten mehr zu erwarten. Also waren wir jetzt stolze Besitzer eines Duro 6x5. Aufgrund der Sand - und Schlammfahrt hatten wir vorher den Reifendruck auf 2,2bar abgelassen. Bei normalem Reifendruck wäre dies nicht passiert. 

Gleichzeitig teilte uns Andy über Funk mit das Alois mit seinem Toyota Probleme hätte. Ich zog meine Schuhe aus und ging Barfuß zurück zu Andy und Elke. Die Fahrzeugreihenfolge auf dieser Strecke war Clarissa und ich Vorne, Elke und Andy, Mitte und den Schluß machte Alois mit seinem Toyota Landcruiser.
Andy und ich beschlossen erst einmal zu Alois zurückzufahren. Elke ging derweil zu Clarissa in den Duro und für den Rest des Tages richteten sie dort die Komandozentrale/ Krisenstab ein. Während sich die Männer im Sand, Schlamm und Wasser vergnügten behielten die beiden den Überblick und sorgten für das wesentliche an diesem Tag. Kaffee, Gebäck, aufmunternde Worte, Bratkartoffeln, Krautsalat, ein kurzfristig sauberes Führerhaus im Duro und ein Feierabendbier, obwohl wir Männer vor lauter Vergnügen vergessen hatten uns final aus dieser misslichen Lage zu befreien.
Aber zurück zu Alois und seinem Toyota. Nach einem kurzen Check war klar das dieser einen technischen defekt im Antriebsstrang hatte und nur noch die Hinterachse angetrieben wurde.
Und da war er wieder:!! Der Reisen bildet Effekt. Ab jetzt konnten wir studieren wie groß der Vortrieb eines 2-Rad getriebenen Fahrzeuges gegenüber eines Allrad getriebenen Fahrzeuges ist. Speziell bei nicht ganz so optimalen Bedingungen wie Sand, Schlamm und Wasser. Doch vor lauter Freude, Staunen und Erkenntnissen, vergaßen wir diesen Feldversuch zu dokumentieren und wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Der platte Reifen beim Duro war schnell gewechselt und im Nachhinein betrachtet das kleinste Problem an diesem Tag.
Sodann bestieg jeder sein Fahrzeug damit wir nun endlich aus diesem Sandgebiet heraus fahren konnten. Der Regen wollte einfach nicht aufhören.
Alois wurde als bald von Andy in Schlepptau genommen da der Toyota aufgrund seines eingeschränkten Antriebes immer wieder ungeplante Pausen einlegte.
Dann kam eine Mitteilung über Funk von Andy das es bei beiden nicht mehr weiterginge.
Ich hielt an, verließ dabei die Fahrspur und hing fest. Dummer Fehler. Eigentlich fährt man bis auf festen Untergrund um anzuhalten. Ausgerechnet die Kommandozentrale mit unseren Krisenmanagerinnen versank im Schlamm. Meinem Selbstwertgefühl tat dies natürlich nicht gut. Vielleicht sollte mir Clarissa doch einen Gutschein für ein Fahrertraining in einer rheinischen Kiesgrube schenken.
Nun begann die große Stunde von“the incredible Miss Warn“
Unwissenden sei gesagt, das die Seilwinde an Elkes und Andys Fahrzeug namens Hiisi von der Firma Warn stammt.
Miss Warn, unter Anleitung des 1.technischen Winden - Offiziers Andy, zog den Duro bzw. die Kommandozentrale wieder in die Fahrspur zurück. Ich weiß nicht wie ( ein blindes Huhn findet auch ein Korn ) gelang es mir die Kommandozentrale ca. 200m weiter aus der Piste auf ein höher gelegenes nicht überschwemmtes Sandfeld zu bringen. Das war Streckenrekord in dieser Phase unseres Wüstenabenteuers. Aufgrund der erhöhten Position hatte das Krisenmanagement im Folgenden einen noch besseren Überblick auf das Geschehen.
In den nächsten Stunden, bis zum Dunkelwerden, wurde gewinscht, gewinscht und gewinscht.
Unter der Anleitung des 1.technischen Offiziers Andy wurde ich in den folgenden Stunden zum Hilfswinscher ausgebildet. Ich ging durch eine harte Schule und hatte am Ende des Tages eine Blase an der rechten Hand. Andy mußte sich selbst aus dem Schlamm ziehen und Alois Meter um Meter von der überfluteten Piste auf eine Höhergelegenen Sandfläche. Miss Warn gab alles… und noch viel mehr. Einige Male mußte sie pausieren da Ihr zu heiß wurde. Und Alois?… ja Alois!! Leider bin ich der bayrischen Sprache nicht mächtig, eher könnte ich Mongolisch lernen als Bayrisch,….. aber a Gaudi wars schoa.
Es wurde gerade Dunkel da hatten Andy und Alois auch etwas trockenere Gefilde erreicht. Unsere Freude war überschwänglich, aber beim Feierabendbier holte mich die berechtigte Frage von Elke ,aus dem Krisenstab, wieder in die Realität zurück. „ Warum seid Ihr denn so dreckig?“ Sofort meldete sich  mein schlechtes Gewissen. Wir Männer hatten unseren Spaß, spielten den ganzen Tag im Matsch und achteten nicht auf unsere Kleidung. Die Arbeit hatten natürlich die Frauen mit dem Wäsche waschen!!!
Da kein Biergarten oder ein gepflegtes Restaurant in der Nähe waren, gingen wir früh zu Bett und trotz schlechtem Gewissens schlief ich sofort ein.


Am nächsten Morgen, hatte ich Muskelkater. Mir war klar das dies die Strafe für die verdreckte Kleidung war.
Nach einem kurzen Erkundungsgang stellten wir fest das unsere Fahrzeuge auf einer Insel Standen. Rings um uns mehr oder weniger Wasser und Schlammpisten. Der einzige Weg aus dieser misslichen Lage schien über ein Dünengebiet auf eine höher gelegene Piste aus festem Untergrund zu führen. Andy und ich zogen los um eine fahrbare Route zu erkunden. Alois reinigte Sandbleche und Bergegurte von Schlamm. Eine anstrengende und schier endlose Arbeit, da der getrocknete Schlamm wie Kleber an allem haftete. Wir fanden eine Route auf der es gelingen könnte befahrbare Pisten zu erreichen. Der Sand im Dünengebiet war relativ trocken und tragfähig.Vor erreichen der Dünen galt es eine Schlammpassage zu durchqueren. Wir beschlossen diesen Tag noch auf unserer Insel zu verbringen, damit der Sand noch abtrocknen konnte und unsere gewählte Route besser zu befahren sei. Als um die Mittagszeit dunkle Wolken am Himmel erschienen, dazu noch in unsere Richtung zogen kam Unruhe in unserer Gruppe auf. Dem Krisenstab sei Dank das die Unruhe nicht in kopflose Panik umschlug.
Wir packten zusammen und fuhren los. Alois blieb in der Schlammpassage hängen und wieder einmal war es die „incredible Miss Warn“ welche ihn ans rettende Ufer zog. Mittlerweile fing es leicht an zu Regnen. Dann fuhr ich mich in der Schlammpassage fest. Mal wieder aus eigener Dummheit. (Ich rechne nun fest mit dem Gutschein unterm Weihnachtsbaum.)
Für einen Moment dachte ich, das wars dann! Andy, Elke und Alois ziehen nun alleine weiter. Soviel Dummheit muß bestraft werden.
Ich weiß nicht ob es Mitleid war, oder der Eid, niemanden in der Scheiße stecken zu lassen, welcher jeder technische Windeningenieur leistet, auf jeden Fall löste Andy das Seil aus der Halterung, blickte Miss Warn kurz an und eine Woge der Erleichterung durchzog mich.
Die Fahrt über die Dünen funktionierte gut. Machte sogar richtig Spaß und auch Alois kam trotz seines defekten Allradantriebes ohne Probleme durch. Es regnete stärker. Nun galt es nur noch bis zur Hauptpiste zu fahren und eine Piste zu wählen welche das Sandgebiet umging. Als wir den Abzweig zu dieser Piste erreichten, trauten wir unseren Augen nicht. Die Piste führte leicht abwärts und etwas tiefer war wieder alles voll Wasser. So weit das Auge reichte. Nun regnete es kräftig. Sofort war klar: Das ist nicht unser Weg. Nicht mit einem Fahrzeug mit defektem Allradantrieb. Auch nicht für uns, ohne funktionierendes Ersatzrad.
Wir beschlossen zurück nach Bayankhongor zu fahren.
Dort stehen wir jetzt an dem selben Platz den wir vor 5 Tagen verlassen hatten.
Gestern waren Andy, Elke und Alois mit ihren Fahrzeugen in der Waschstraße. Anschließend wurde Wäsche zum waschen abgegeben. Unser Reserverad wurde wieder auf die Felge montiert und Abends gingen wir zum Essen.
Heute ist Ruhetag.
Morgen fahren wir gemeinsam 200km auf Teerstraße bis Arvaikheer. Dann wollen Clarissa und ich über eine Piste in den Süden fahren. Eine Piste welche Manuela, Ritschie, Anja und Klaus gefahren sind. Alois fährt nach Ulan Bator um seinen Allrad Antrieb reparieren zu lassen und Andy und Elke wollen langsam Richtung Norden fahren.


21.08.2024
Wir stehen zusammen mit Andy und Elke im Orkontal mit Blick auf den Fluß Orkon. Gerade sind Dutzende von Kraniche unten am Fluß gelandet. Ein schönes Schauspiel. Sonst wie immer, Pferde, Ziegen, Schafe und Yaks. Vereinzelt Jurten. Am Himmel Milane und ab und zu Adler. Ein Ruhetag an einem besonderen Ort.


Aber eigentlich wollten wir doch ab Arvaikheer getrennte Wege fahren. Eigentlich.
Auf der Fahrt nach Arvaikheer erreichte uns eine Nachricht von Manuela, das die nördlichen Pisten der Kongorin Els nicht oder nur ganz schlecht zu befahren seien. Sie selbst sind auf dem Weg dorthin auch ein Stück zurückgefahren und haben eine andere Piste genommen. Alles hat viel länger gedauert als geplant. Die Mongolei hat die ergiebigsten Regenfälle der letzten 10 Jahre erlebt und die Pisten sind überwiegend in einem schlechten Zustand oder unpassierbar. Sie hätten im Süden mit einigen Reiseführern gesprochen.
Für mich war dies der Moment die geplante Südroute nicht mehr zu fahren. Zeitlich war das überhaupt nicht mehr machbar. Und einfach 500km Teerstraße in den Süden zu fahren um die Dünen der Kongorin Els von weitem zu sehen….. dann lieber andere Landesteile bereisen, welche wir nicht gesehen hätten wenn wir in den Süden wären. Die drei Tage bei dem ersten Versuch in die Südliche Gobi zu gelangen werden auch so unvergesslich bleiben. Bisher ist die Mongolei überall beindruckend und atemberaubend so auch die Gegend in welcher wir nun unterwegs sind.
Nach meiner jetzigen Erfahrung braucht man mind. 2 Monate Zeit um die Mongolei zu bereisen.
Alois ist gut in Ulan-Bator angekommen und sein Auto wird gerade repariert. Er hält uns auf dem laufenden. Manuela, Ritschi, Anja und Klaus haben ihre Südroute abgebrochen und sind ebenfalls auf dem Weg nach Ulan-Bator. Die einzigen die den Süden befahren haben sind Timo und Bianka. Die beiden sind 5Tage früher als wir anderen in den Süden aufgebrochen. Nun bewegen sich die Beiden auch in Nördliche Richtung. Unterwegs riß den beiden ihre Reserveradhalterung ab und  hatten mit ihrem Aufbau Kontakt mit einer Felswand. Beides konnten sie reparieren lassen.Hans der noch einmal ganz in den Westlichen Altai unterwegs war ist heute oder Morgen ebenfalls in Ulan-Bator. Es bleibt spannend ob und wo wir uns alle noch einmal treffen werden. Nun genießen wir noch die verbleibende Zeit in der Mongolei zusammen mit Elke und Andy. In der Gewissheit das uns Miss Warn aus jeder misslichen Lage befreien wird.

Eine große Aufgabe haben wir noch immer nicht erfüllt. Das kleine weiße Kamelfohlen und seine Geschwister. Wir haben sie immer noch nicht gefunden.


24.08.2024
Die Fahrt über Pisten durch das Orkontal war ein Traum. Das Orkontal ist die fruchtbarste Gegend der Mongolei. Hier gibt es wirklich Wiesen und sogar Wälder. In ganz geringem Maße wird auch Ackerbau betrieben. Dann sind die Felder schier endlos. In der Mongolei sind die Feldflächen eingezäunt. Die Tiere bewegen sich wie und wo sie wollen. In Mitteleuropa ist dies genau umgekehrt.
An der Landschaft kann ich mich gar nicht satt sehen. Hochebenen kilometerlang, hier und da ein paar Jurten und immer wieder unbeschreibliche Ausblicke. Auch wenn ich das schon ein paarmal geschrieben habe, es ist einfach so.
Wir besuchten das Kloster Tövkhönii khiid. Eine kleine Wanderung bergauf zu dem Kloster führt durch einen Lärchenwald. Das erstmal betraten wir einen Wald in der Mongolei. Beim Aufstieg fing es an zu Regnen, oben angekommen gab es ein kurzes Gewitter. Wir waren nass bis auf die Haut. Danach Nebelschwaden und Sonnenlicht. Die mystische Stimmung welche das Kloster ausstrahlt wurde durch das Wetter noch verstärkt.  Andy und ich kletterten mit vier Mönchen um den Klosterberg und sie Zeigten uns die Meditationshöhle des Klostergründers, einen Sitz aus Stein eines besonders großen Mönches und einen Fußabdruck des Klostergründers im Felsen. Die Kletterei war nicht ungefährlich. Doch die Mönche hatten ihren Spaß, obwohl außer einem, alle mit Schlappen kletterten und sie ständig  ihre Kutten richten oder hochheben mussten, um die nötige Bewegungsfreiheit für die Beine zu haben. Die Nacht verbrachten wir am Fuße des Klosterberges.


Gestern erreichten wir dann Erdeene Zuu. Die größte und wichtigste Klosteranlage der Mongolei. 1585 wurde dieses Kloster auf den Ruinen von Karakorum, der einstigen, unter Dschingis Kahn, erbauten Hauptstadt errichtet. 300 Jahre betrug die Bauzeit. Erdeene Zuu war das spirituelle Zentrum des Buddhismus in der Mongolei. Wie alle Klöster wurde auch dieses zu Sowietzeiten zerstört und tausende Lamas hingerichtet. Durch den Buddhismus wurde die Mongolei von einer welterobernden kriegerischen Nation, zu der friedlichsten Nation Asiens. 1911 war jeder 3. Erwachsene in der Mongolei ein Lama.
Nach der Unabhängigkeit begann man mit dem Wiederaufbau der Klöster.Wir Übernachteten vor dem großen Klosterkomplex und haben diesen heute Morgen besichtigt.Es leben wieder Mönche in Erdeene Zuu und der Buddhismus wird dort praktiziert. 

Nun sind wir auf dem Weg nach Ulan-Bator. In die Stadt, in welche keiner von uns Vieren wollte. Dort treffen wir Klaus, Anja, Manuela, Ritschi und Alois wieder. Bianka und Timo waren auch einen Tag in Ulan-Bator, sind aber schon wieder weitergefahren. Wir müssen auf die Immigrationsbehörde um unseren Aufenthalt verlängern zu lassen. Als Deutscher kann man 30 Tage ohne Visum im Lande bleiben. Um den Aufenthalt noch einmal um bis zu 30 Tage zu verlängern bedarf es eines Antrages bei der Immigration Behörde.


27.08.2024
Die Nacht vor der Ankunft in Ulan-Bator, verbrachten wir in den Dünen der „kleinen Gobi“. So wird das Dünengebiet Elsen Tsarkhai ca. 200km südwestlich von Ulan-Bator genannt. Hier in den Wüstendünen standen erstaunlich viele Bäume und es lag jede Menge trockenes Holz herum. So gab es gleich zwei Premieren auf dieser Reise.

  1. Wir konnten Clarissas Hängematte zwischen zwei Bäume spannen.
  2. Wir saßen das erstmal auf unserer Reise Abends unter dem Sternenhimmel am Lagerfeuer. Und, ich fuhr mal wieder mit dem Duro in Gedanken die Milchstraße entlang. Fast verlor ich die Orientierung im Spiralnebel. Doch Dank Navi fanden wir wieder heraus. Gerade noch rechtzeitig um Andy und Elke zu Hilfe zu eilen. Diesmal hatte sich Andy im Mondkrater „Archimedes“ festgefahren. Auch ohne „Miss Warn“ schaffte es der Duro, Hiisi mit den beiden zu befreien!

Es brüllte ein Kamel und ich saß wieder in den Wüstendünen.
Unglaublich, was für eine Stimmen-, Klang- Geräuchvielfalt so ein Kamel auf Lager hat. Fauchender Drache, jammerndes Kind, vorbeifahrendes Motorrad….
Gänsehautfieling, Nachts in der Wüste.
Elke und Andy erzählten von ihren Nächten in Afrika. Von Hyänen-, Löwen-, und Nilpferd Stimmen und sofort klang das Kamel lebensbedrohlich………
Nachts wachte ich von einem schmatzenden Geräusch auf. Ich drehte mich auf die Seite und sah ein Kamel welches kauender weise durch unser geöffnetes Fenster in unser Bett schaute. Es war ein Tag vor Vollmond und draußen fast Taghell. Wäre unser Fenster etwas größer gewesen hätte  das Kamel wahrscheinlich seinen Kopf herein gesteckt. So schauten wir uns eine weile an und weil ich wahrscheinlich genauso dumm wie das Kamel dreinschaute verlor es sein Interesse an mir und wandte sich ab. Jetzt sah ich das eine kleine Herde Kamele genau zwischen Elkes und Andys Hiisi und unserem Duro ihr Mitternachtsdinner in Form von harten Wüstengrasbüscheln zu sich nahm. Ich zählte elf Kamele. Die Herde bewegte sich lautlos, als wenn sie schweben würde. Lediglich ein leises kauen war zu hören wenn sie Ihre Köpfe hoben und anscheinend genüsslich das harte Gras verspeisten. Sonst war wirklich Stille. Jetzt wo ich dies schreibe läuft mir noch ein wohliger Schauer über den Rücken. Schön so etwas erleben zu dürfen.
Natürlich weckte ich Clarissa und sie sah, das auch ein weißes Kamel in dieser Herde war……………..


02.09.2024
Wir verbrachten vier Tage in Ulan-Bator, der Stadt des Stillstandes. In Ulan-Bator eingetroffen, wird man sofort entschleunigt. Wenn ich nicht gelesen hätte das Ulan-Bator auf Deutsch „Roter-Held“ bedeutet, ich hätte es als „Stadt des Staues übersetzt“. Hätten Dschingis Kahns Heere sich mit der Geschwindigkeit fortbewegt, welche Ulan-Bators Verkehrsaufkommen zulässt, unterwegs zu der max. Ausdehnung des mongolischen Reiches, wäre wahrscheinlich das Automobil erfunden worden. Die Straßen der Stadt bestehen aus einem einzigen Verkehrsstau. Auch die Mongolen werden nicht müde dieses Ärgernis zu betonen. Wir brauchten mit dem Taxi von unserem Standplatz für 17 km zur Immigrationsbehörde 2Std. Fahrzeit. Und ein Taxifahrer gibt alles, um möglichst schnell an sein Ziel zu kommen, da ausschließlich die gefahrenen Kilometer bezahlt werden. Für einen Mitteleuropäer ist das Autofahren schon ab der Türkei ein Abenteuer und es wird, je weiter dieser nach Osten vordringt, immer abenteuerlicher. In der Mongolei angekommen wähnt sich dieser auf einem Schlachtfeld. Umgeben von Dschingis Kahns Truppen. Es gibt ausser auf Papier, keine Verkehrsregeln. Die Mongolen bekriegen sich auch gegenseitig auf der Straße. Und nicht nur dort… Kein Wunder das es kein mongolisches Weltreich mehr gibt. Für uns Mitteleuropäer haben die Mongolen schon eine ungehobelte, oft rücksichtslose Umgangsform.
Unser Standort in Ulan-Bator war das Guesthouse Oasis. Hier standen wir mit unseren Fahrzeugen und die Gruppe war wieder vollzählig. Fast. Timo, Bianka und Hans durchquerten ruhe- und rastlos die weiten der Mongolei. Wahrscheinlich haben alle drei, mongolische Vorfahren und das Nomadenleben im Blut. Nun bereisen sie die Wege, welche Ihre Vorfahren vor ca.800 Jahren nach Westen zogen in entgegengesetzter Richtung. Vielleicht finden sie ja den Ausgangsort.
Wir Anderen genossen währenddessen die Tage in der Oase „Oasis“. Andy zeigte seine unglaublichen Fähigkeiten als Grillmeister. Er brachte es immer wieder fertig aus unbrauchbarer Grillkohle, welche natürlich ich besorgt hatte, ein Grillfeuer zu entfachen, auf welchem jedes Stück Grillgut zu einem Leckerbissen wurde.
Alois bemühte sich etwas langsamer zu sprechen, um so auch jenseits des Weißwust Äquators lebenden Menschen, die Möglichkeit zu geben ihn zu verstehen. Eine sehr umsichtige tat. Gefühlt beträgt seine Gruppenredezeit min. 60%. Und das bei 9 Personen. Außerdem wurde er nicht müde Andy und Klaus mit kleinen technischen Herausforderungen aus ihrer Reisestarre zu befreien. Kleine Montageaufgaben, wie Seilwinden- und Lenkungsdämpfermontage sowie elektrische Instandsetzungen wurden von beiden dankend angenommen und mit Freuden erledigt. Für alle die Gelegenheit Klaus in seinem legendären Schwarzmann zu erleben.
Ritschi hingegen beschwerte sich über den zu warmen Innenraum des Wohnmobils. Der Grund: Manuela hatte die Backmanufaktur „Bimobil“ eröffnet und heizte mit dem Gasherd kräftig ein.
Wir anderen freuten uns auf lecker Brot und Kuchen beim Frühstück. Ritschi befasste sich mit dem Gedanken aus dem Saunamobil auszuziehen. Vielleicht fehlt auch nur eine gescheite Klimaanlage?!
Nur Elke war etwas beeinträchtigt und konnte nicht alles genießen.
Seit einiger Zeit hat sie Rückenschmerzen. Das fahren auf Pisten trägt auch nicht gerade zur Linderung bei und so gibt es immer mal wieder Pausentage. Aber Alois hat natürlich etwas genauer hingeschaut und bemerkt das die Rückenschmerzen an schönen Orten immer zunehmen und ein Pausentag angesagt ist. Das werden wir mal beobachten…….
An Kultur gab es einen Besuch des recht neuen Dschingis Kahn Museums, in welchem die Geschichte der Mongolei von der Bronzezeit bis zum Ende des 2.Weltkrieges dargestellt wird.
Den größten Markt Ulan-Bators besuchten wir auch. Für mich eine kleine Enttäuschung. 70% Kleidung und Schuhe. Fast ausschließlich billigste Chinaware. Ein bisschen Haushaltswaren Made in China, Fahrräder und Werkzeug.


Nach vier Tagen ging es weiter Richtung Norden, Richtung russischer Grenze.
Der nächste Anlaufpunkt, das Kloster Amarbayasgalant. Hier stehen wir nun den vierten Tag in einem wunderschönen Tal auf ca.1000m mit Blick auf das Kloster. Heute ist Montag und Stille. Die letzten 3 Tage wehte von Morgens bis Abends Meditationsgesang der Mönche zu uns herüber. Gestern fand ein großes Fest des Klosters statt. Meditationstanz mit Masken. Viele verschiedene Masken mit verschiedenen Bedeutungen. Ein Spektakel über fünf Stunden. Einmalig. Mal wieder ungeplant. Das Kloster hat eine tolle Ausstrahlung und einen wunderbaren Standort. Eigentlich wollten wir nicht so lange bleiben, aber Elke hat Rücken. Wie schön. Ein Grund länger zu bleiben……
Wie werde ich diese stillen, wunderschönen Campplätze vermissen. Ob in den Bergen oder in der Wüste. Die Ruhe, welches dieses Land für mich ausstrahlt ist schon etwas Besonderes.

04.09.2024
Der letzte Tag am Kloster Amarbayasgalant  gestaltete sich wie ein Werbefilm für ein Reiseunternehmen. Tagsüber beobachteten Wir bei schönstem Sonnenschein wieder einmal die unglaublich vielen Raubvögel am Himmel. So viele Milane und Adler wie am mongolischen Himmel haben wir alle noch nirgends  gesehen. 20 und mehr  zählten wir des öfteren an diesem Tag über uns. Die Milane hatten genauso ein Interesse an uns, wie wir an ihnen. Oft schwebte einer 5 Meter über unsere Fahrzeuge hinweg. Von unten sahen wir, wie der Kopf sich hin und her bewegte um alles zu beobachten. Unten auf der Erde weideten die Schaf-, Ziegen-, Pferde- und Rinderherden. Alle zogen eigenständig durch das Tal. Die Rindviecher, (O- Ton Alois) waren die Neugierigsten und kamen immer wieder in unsere „Wagenburg“,  um alles mögliche zu beschnuppern oder umzustoßen. Abends zeigte Ritschi seine Grillkünste und Manuela gab erneut bei geöffneter Seitenklappe des Bimobils ein Klavierkonzert. Ein bisschen Wehmut lag in der Luft. Der endgültige Abschied von der Mongolei rückte näher. Wehmut schwang auch mit, als wir am nächsten Morgen das Tal verließen um weiter Richtung Grenze zu fahren. 15 Adler begleiteten uns eine Zeit lang. Rechts und Links der Piste standen Geier und schauten uns nach. Natürlich waren es Mönchsgeier. Auf einem kleinen Pass umrundeten wir einen Ovoo mit Blick ins Tal und auf das Kloster.  Dann die letzte Nacht in der Mongolei. Wir standen auf einer Anhöhe und nahmen Abschied. Abschied von einem besonderen Land, einer besonderen Zeit und vielen gemeinsamen und persönlichen Erlebnissen. Am nächsten Morgen umrundeten wir alle gemeinsam einen Ovoo in der Mongolei. Zum letzten mal auf dieser Reise.


 
E-Mail
Anruf
Karte
Infos