fiANNA
werkgemeinschaft


02.11.2023
Wir sind zurück. Zuhause in Sechtem. Der Perle des Vorgebirges.
Für dieses mal hat sich der Kreis geschlossen.
Es ist wie immer. Alles „Normal“. Wo ist das halbe Jahr, wo ist die Reise…??
So lange Unterwegs, so viel erlebt und momentan ist alles so weit weg….
Vor 2 Wochen fuhren wir noch die griechische Küste,  entlang des ionischen Meeres nach Albanien. Wir fuhren aus dem Land der Götter des Olymp, in das Land der Müllberge und waren etwas schockiert. Vor 8 Jahren als wir Albanien Wochenlang bereisten, sah es noch anders aus.  Ist das der Wandel von einer Sozialistischen Gesellschaft ,zu einer Wegwerfgesellschaft….. ???
In Durres trafen wir Stefan und Alex aus der Schweiz, die dort samt Wohnmobil und Hund  mit der Fähre eintrafen. Wir trafen die beiden, natürlich samt Hund und Wohnmobil, letztes Jahr auf unserer Baltikumreise ohne Absprache oder Verabredung 6 mal. Ein Grund uns diesmal mit Verabredung in Albanien zu treffen. Zusammen verbrachten wir 2 schöne Tage, dann trennten sich unsere Wege wieder. Stefan und Alex fuhren nach Norden weiter und wir warteten auf unsere Fähre von Duress nach Ancona. Vor der Überfahrt wechselten wir noch einmal die Bremsbeläge der Vorderachse. Dies taten wir oberhalb einer Kilometer langen spektakulären Bucht, in welcher wir vor 8 Jahren direkt am Meer übernachtet hatten. Damals war diese Bucht nur mit Allrad zu erreichen. Heute ist diese eine einzige Baustelle. Hunderte Bauten sind im entstehen.
Der Geheimtip von Gestern mutiert zum Massentourismus von Morgen.
Ohne Müllberge könnte es ja noch erträglich werden……….??
Dann ging alles recht schnell. In Ancona angekommen auf die Autobahn und immer nach Norden.
Nach Italien durchquerten wir die Schweiz. Ob dies eine wohltat oder ein Schock war, können wir immer noch nicht einordnen. Sooo sauber sooo grün und saftig. Die Wiesen bis in den letzten Winkel exakt auf 2,3 cm gemäht. Es hat mich Überwindung gekostet auszusteigen. Ich wollte hier nichts verunreinigen. Die Nase habe ich mir nicht geschnäuzt. Aus Angst ein herabfallender Popel könnte diese jungfräuliche Erde beschmutzen. Doch nach ein paar Stunden hatten wir es geschafft. Normalität!!! Wir waren in Deutschland. Auf einmal war alles normal, wie immer, so isses halt… Wir wussten, Morgen werden wir an der Mosel bei meiner Familie sein, und 2 Tage später in Sechtem, der Perle des Vorgebirges.( Wenn ich das mit der Perle oft genug wiederhole, glaube ich irgendwann selbst daran!) Natürlich war und ist es schön Familie, Freunde und Bekannte wiederzusehen. Ohne wenn und aber!!!
In den 6 Monaten unserer Reise wussten wir bis auf ganz wenige Ausnahmen nie, wie weit wir fahren, wo wir übernachten und wo wir wie lange bleiben. Im Nachhinein betrachtet sind wir mancher Orts natürlich zu kurz geblieben.
Und die vielen, vielen menschlichen Begegnungen und Erlebnisse. Die Begegnungen mit der Kultur, der Natur und der Tierwelt. Jeder Tag neu, ungeplant und unerwartet. Alles aufgesogen. Beseelt von dem erlebten und jederzeit präsent.  Ein geflügelter Satz unserer Reise: „ Was haben wir es GUT“
Schon während der Fahrt durch die Schweiz sagte Clarissa: „Ich kriege Magenkrämpfe, alles zieht sich zusammen, bin gespannt was uns erwartet“.  Mein Erleben war, das die letzten 6 Monate plötzlich in meiner Erinnerung nicht mehr präsent waren. Ich mich mit mühe an erlebtes erinnern musste. Für mich war es als würde das zurückkehrende Bekannte, das Vertraute und die vermeintliche Sicherheit alles aufsaugen, überdecken und irgendwo archiviren, ohne meinen direkten Zugriff.
Ich kenne dies von früheren Urlauben. Da dachte ich immer der Urlaub war zu kurz. Du konntest nicht richtig abschalten.
Das gleiche Phänomen nach 6 Monaten. Sack und Asche… ich bin mehr als überrascht.
Aus Erfahrung weiß ich aber, das es sich nur um eine kurzzeitige Amnesie handelt. Bald ist das letzte halbe Jahr wieder ganz präsent.
Diese Reise war ja keine Flucht aus unserem bisherigen Leben.
Nicht das aus dem Hamsterrad und den Zwängen ausbrechen, nie mehr arbeiten, jetzt wird alles besser….!!
NÖ, alles war gut und ist gut. Nur die Schwerpunkte möchten wir verlagern. Mit Rolator können wir weder in der Schreinerei arbeiten noch solche Reisen, wie die letzte unternehmen. Da wir bisher mit Begeisterung und ohne Rolator geschreinert haben, möchten wir dies auch auf Reisen tun, solange es geht.
Reisen, sofern Physich, bedeutet auch Bewegung. Seit der Bekanntgabe unserer Reisepläne, nebst Zukunftsperspektiven kam auch Bewegung in die Fianna Werkgemeinschaft (Schreinerei)
Rachid wollte auch auf Reisen gehen. Ist zurück und will wieder Schreinern.
Bianca hat Ihre Reisepläne geändert. Alles GUTE auf deiner neuen Reise!!!!!
Max ist nun Geselle und weiß noch nicht wohin die Reise geht.
Carsten war kurz Reisebegleiter - hat aber aus nachvollziehbaren Gründen storniert!
Wie es mit der Schreinerei weitergeht ist noch ungewiss. Gewiss ist nur das dort kein Reisebüro entstehen soll.
Die meistgestellte Frage seit unserer Rückkehr: „ Wo, bzw. welches Land hat euch denn auf eurer Reise am besten gefallen?“
Ich sitze jetzt den 4. Tag vor meinem Laptop und schreibe an diesen paar Zeilen. Ich erinnere ständig unsere Reise und kann kein bestes oder schönstes benennen. Wichtiger und einprägsamer für mich waren die Erlebnisse und menschlichen Begegnungen. Aber auch da gibt es kein schönstes oder bestes.
Wir waren auf einer Reise. Den Reiseverlauf  und Erlebnisse aber gestalteten wir bei weitem nicht alleine. Es gab so viele ungebuchte „Reiseleiter“ welche uns die Route  gestalteten, das wir nur einige aufzählen können:
Das Wetter, eine defekte Kardanwelle, Mike ein durchgeknallter Amerikanischer Diplomat, ein fischender Vater mit seinem Sohn, Eyyup,   Sota und sein Sohn Dato, Heinrich und Ulrike, Mehmet und Sadik, defekte Tauchpumpen vom Dusch- und Brauchwassertank, Andrea und Hans Georg, die oftmals grandiose Natur, Alex und Stefan, ein Moldawischer Grenzsoldat und seine Kollegin, unser Navi, das „Bauchgefühl….“ , 4 junge Polizisten einer Sondereinheit, und, und, und………..!!
Vielen Dank Euch allen für diese Reise !!!!!!!!
Wir blicken mit Dankbarkeit auf diese Reise zurück: Was haben wir es GUT!!!
Damit unser Leben einen festen Rhythmus, eine Struktur bekommt wollen wir nächstes Jahr anfang Mai wieder auf Reisen gehen…………………….

 

 
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